Bottrop im Winterschlaf

Bottrop steckt also weiterhin im „Winterschlaf“. Klingt ein wenig angenehmer als „Lockdown“ oder? Die letzte Ferienwoche ist zwar offiziell zu Ende, doch es findet ab Montag in den Schulen kein Unterricht statt. Die Geschäfte, die nicht zu unserer Grundversorgung beitragen, müssen ebenfalls bis Ende des Monats zu bleiben und die Restaurants können im ersten Monat des neuen Jahres weiterhin nur Außerhausverkäufe anbieten. So will es der neue Beschluss der Regierung, zur Eindämmung der Pandemie.

 

Wie viele Einzelhändler durch die derzeitige Situation in Schwierigkeiten geraten sind, mag ich mir gar nicht vorstellen. Wie viele Gastronomen müssen wohl Insolvenz anmelden?

Auch für uns als Privatpersonen ist dieser „Winterschlaf“ des öffentlichen Lebens alles andere als angenehm. Das bekam auch ich kurz vor Weihnachten zu spüren: Einen Tag vor Heiligabend, beim Aufstellen des Weihnachtsbaumes, ist der Christbaumständer kaputt gegangen. Nicht schön aber gut, dann kann ich ja „mal eben“ zum Baumarkt und einen Neuen kaufen. Oh stimmt ja, auch Baumärkte sind vom „Winterschlaf“ betroffen. Und jetzt? Panik!
Dann ein kurzer Hoffnungsschimmer: Einfach online bestellen und kontaktlos abholen (Click & Collect) würde scheinbar gehen. Doch schnell kam die große Enttäuschung: Mein gewünschter Artikel ist „online nicht verfügbar“.

 

Wie sehr man doch auch auf die Einzelhändler des „nicht-alltäglichen“ Bedarfs angewiesen ist, vor allem wenn etwas kaputt geht, spürt man in solchen Momenten besonders. Wer hamstert denn schon Christbaumständer?

 

Läuft man durch die Innenstadt, fühlt man sich oftmals wie in einer Geisterstadt. Das Hansacenter ist seit einem Jahrzehnt schon eine Baustelle, das alte Karstadthaus ist dunkel und leblos. Auch das schnell errichtete Impfzentrum steht in den Startlöchern und wartet auf Betrieb.
Nicht, dass vor dieser Pandemie unsere City überlaufen gewesen wäre, abgesehen vom großen Markttag am Samstag. Dennoch spürte man ein wenig Leben in der Stadt. Die derzeitige Situation trägt gerade leider dazu bei, dass es in Zukunft noch mehr Leerstand in der City geben wird.

 

Können wir persönlich irgendetwas unternehmen? Also außer zu meckern, dass in Bottrop nichts los ist?
Klar können wir! Halten wir uns jetzt an die Kontaktbeschränkungen, erreichen wir einen niedrigeren Inzidenzwert und unsere Geschäfte können wieder öffnen!
Sobald der erzwungene „Winterschlaf“ dann vorbei ist, können wir unsere lokalen Einzelhändler mit unserem Besuch unterstützen. So tragen wir alle unseren Teil dazu bei, dass Bottrop nach dem Winterschlaf nicht in den 100-jährigen Schlaf fällt.

 

Veröffentlicht am 08.01.2021 auf wir-lieben-bottrop.de

Text und Bild von Stefanie Vollenberg